HTML ist die allen Webseiten zu Grunde liegende Sprache. Sie ist eine textbasierte Hypertext-Sprache die es erlaubt alle Inhalte einer Webseite entsprechend ihrer Bedeutung zu definieren. Die erste HTML-Version wurde, noch ohne Versionsnummer, am 3. November 1992 nach rund 3 Jahren Entwicklungszeit durch das CERN veröffentlicht. Seither entwickelte es sich in 4 Hauptversionen zum ständigen Begleiter jedes Internetsurfers. Die kommende Version 5, entwickelt durch das World Wide Web Consortium (W3C) soll die seit 11 Jahren gültige Version 4 ablösen und dabei auf die modernen Elemente und Anforderungen des Internets Bezug nehmen.
Lesen Sie in diesem Fachbeitrag über die Vor- und Nachteile von HTML5 und worauf bei der Entwicklung dieser Sprache besonders geachtet wurde.
HTML ist die Abkürzung für Hypertext Markup Language, zu deutsch Hypertext-Auszeichnungssprache. Wie der Name schon sagt zeichnet sie Inhalte entsprechend ihrer Bedeutung aus.
Beispiel:
Für eine Überschrift wird der für die Überschrift vorgesehene Text von entsprechenden Markierungen, den sogenannten Elementen, umgeben:
<h1>Das ist der Text der Überschrift</h1>
HTML verfügt in Version 4 über rund 50 verschiedene HTML-Elemente die Texten jeweils eine eigene Bedeutung geben können. Welche das sind können Sie in unserer eigenen HTML-Referenz nachlesen.
Entgegen früheren, heute kaum noch verwendeten Versionen von HTML, geschieht die Gestaltung der so markierten Inhalte heute ausschließlich über Stylesheets (CSS). In Version 4 von HTML sind noch einige Elemente enthalten die auch für Formatierungen zuständig sind, z.B. <center> für die Zentrierung.
Für HTML5-Quellcodes gibt es 2 Schreibweisen: HTML5 selbst und XHTML5. Die Unterschiede werden später in diesem Fachbeitrag erläutert. Im Folgenden wird die Bezeichnung "HTML5" für beide Schreibweisen verwendet.
Bei der Entwicklung von HTML5 wurden mehrere Ziele definiert unter deren Voraussetzung die neue Sprache entwickelt werden sollte:
Dadurch soll HTML5 zukunftsfähig sein und eine beständige Weiterentwicklung des Standards ermöglichen. Anders als die vorhergehenden Versionen konzentriert man sich auf die zentralen Aufgaben der Auszeichnungssprache sowie auf die Integration von Funktionen für die bisher immer Browserplugins nötig waren.
Die Verwendung von HTML5 soll mehr Möglichkeiten bei der Gestaltung bieten und auch die Pflege der Inhalte vereinfachen. (Such-)Maschinen werden die Quellcodes besser und vor allem inhaltlich stimmiger Interpretieren können, was (in ferner Zukunft) zu einer verbesserten Bewertung der Inhalte durch Suchmaschinen führen sollte.
Weiterhin erlaubt und erwünscht sind Schriftauszeichnungen wie <p>, <strong> oder <i>. Hinzu kommen aber eine ganze Reihe neuer Elemente die jeweils für eigene Auszeichnungen stehen.
So kann man nun den HTML-Code in <header> und <footer> unterteilen, was die gestalterische Aufteilung der Webseite vereinfachen wird. Texte können mit <article> ausgezeichnet werden, Videos werden per <video> in die Webseite eingefügt.
Ein XHTML5-Dokument basiert auf folgender Grundstruktur:
<!DOCTYPE html>
<html lang="de">
<head>
<meta charset="utf-8" />
<title>HTML5 Grundgerüst</title>
<link rel="stylesheet" href="viomatrix_css.css" type="text/css" />
</head>
<body>
...
</body>
</html>
Wie man sieht ist der DOCTYPE wesentlich kürzer. Aber auch den restlichen Code kann man abkürzen. Das Beispiel oben basiert auf den XHTML5-Vorgaben. Wenn man rein HTML5 schreiben möchte, genügt dieser Schnippsel:
<!DOCTYPE html>
<html lang="de">
</html>
Hintergrund: entgegen den XML-Spezifikationen muss man bei HTML5 die eingefügten Elemente nicht beenden. Man muss also nicht <p></p> schreiben. Ein <p> reicht völlig. Dadurch wird vor allem bei großen HTML-Dateien durchaus etwas Speicher gesparnt, aber es ergibt sich eine gewisse Unübersichtlichkeit, weshalb vermutlich weiterhin die bewährten XHTML-Strukturen, die bereits seit XHTML 1.0 Verwendung finden, genutzt werden.
Flash-Animationen kann man nicht ersetzen? Doch! Die neue Auszeichnungssprache erhält Möglichkeiten mit denen man Animationen auch ohne Browserplugin erstellen kann. Beispiele dafür wurden bereits erstellt. Es gibt sogar schon HTML5-basierte Browserspiele:
Hinweis: sollten Sie auf den verlinkten Seiten nichts sehen oder nur die Hälfte dann unterstützt Ihr Browser den HTML5-Standard noch nicht. Verwenden Sie im Zweifelsfall Mozilla Firefox in einer Version ab 3.5 oder Opera ab Version 10.
Der letztgenannte Link führt zu einigen Beispielen für Videoeinbindungen in HTML5. Die Sprache erlaubt die Darstellung von Videos ganz ohne Browserplugin. Die Steuerung übernimmt man per JavaScript. Dafür müssen die Videos aber wiederum in einem dem HTML5-Standard kompatiblen Format vorliegen, z.B. als OggVorbis. Flash-Videos im FLV-Format sind dann nicht mehr nötig.
HTML5 ist bis heute (Oktober 2010) nur als Entwurf des W3C verfügbar. Dennoch haben bereits alle Browser-Hersteller damit begonnen HTML5-Code basierend auf dem aktuellen Entwurf in ihren Browser einzubauen und somit die Interpretation des HTML5-Codes zu ermöglichen.
Doch an der Stelle gibt es bereits die ersten Probleme. Die in den Beispielen genannte Videoeinbindung führte zu ersten uneinheitlichen Implementierungen bei den Browserherstellern. Die Einen werden das <video>-Element so interpretieren wie es der aktuelle Entwurf für HTML5 vorsieht. Die Anderen verwenden aus lizenzrechtlichen Gründen andere Videoformate und würden somit Videos die nach den Standardvorgaben eingebunden sind gar nicht abspielen können.
Auf Grund des Entwurfsstatuses dieses neuen Standards und der noch uneinheitlichen und nicht weit verbreiteten HTML5-Implementierung in den Browsern, sollte man HTML5 heute nur spärlioch einsetzen. Etwa auf eigens für HTML5-Präsentationen gedachten Webseiten. In den nächsten 2 bis 4 Jahren sollte die Auszeichnungssprache aber eine ausreichende Unterstützung haben um sie auch in "normalen" Webseiten aktiv einsetzen zu können.
Einige große Portale wie YouTube haben bereits HTML5 aktiv zum Standard für ihre Webseite erklärt. Sobald ein Browser mit HTML5-Kompatibilität die Webseite aufruft, sieht man nur deren HTML5-Ansicht. Flash ist dann zum Abspielen der Videos nicht mehr nötig.
Das CMS VIO.Matrix unterstützt den neuen HTML5-Standard übrigens von Haus aus. Man muss einfach im eigenen Template an erster Stelle den HTML5-Doctype einfügen (siehe Beispiele oben). Die vom Editor und anderen Komponenten erstellten HTML-Codes sind HTML5-Kompatibel.
Weiterführende Links: